Liebe Eberstädterinnen und Eberstädter,
Städte sind lebendige Organismen: Sie entstehen, wachsen und verändern sich. Bedeutung, Werdegang und Geschichte hinterlassen Spuren in der Struktur sowie der Architektur eines Ortes. Dies wird in Eberstadt besonders deutlich: Das Stadtbild spiegelt drei Epochen der Entwicklung wider: Im Ortskern erinnern historische Fachwerkhäuser und Mühlen noch immer ans ländlich geprägte 18. Jahrhundert. Vom Aufstieg des Ortes und seiner Verbindung zu Darmstadt um die Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert zeugen die Villen im Norden entlang der Heidelberger Landstraße. Von der regen Bautätigkeit nach dem Zweiten Weltkrieg, mit der auf die große Wohnraumnot und das Bevölkerungswachstum regiert wurde, erzählen die Kirchtannen- und die Ostpreußensiedlung sowie die Hochhäuser in Eberstadt-Süd.
Auch heute wächst Darmstadt wieder stark. Es müssen Wohnungen gebaut und der Stadtraum verdichtet werden. Die neuen Häuser werden wiederum ein anderes Gesicht haben. Eberstadt gewinnt eine weitere Facette hinzu. Wie diese in etwa aussehen könnte, wird direkt vor den Toren Ihres Stadtteils sichtbar: Auf der Konversionsfläche der Lincoln-Siedlung und bald auch der Cambrai-Fritsch- und Jefferson-Kaserne entstehen nachhaltige Quartiere mit zukunftsweisenden Gebäude-, Wohn- und Mobilitätsformen.
Diese könnten auch beispielgebend für die Wohnbebauung des ehemaligen Eberstädter Klinikgeländes sein, wo bis 2020 rund 150 Wohneinheiten entwickelt werden sollen. Ich schreibe bewusst „könnten“, denn noch etwas ist heute anders: Sie dürfen und sollen sich beteiligen!
Das Stadtteilforum Eberstadt bietet Ihnen als Anwohnerinnen und Anwohnern die Möglichkeit, gemeinsam Einfluss auf die Gestaltung und Entwicklung Ihres Stadtteils zu nehmen, Empfehlungen auszusprechen und Projekte umzusetzen. Es gibt Raum für Begegnung und Dialog zwischen Bürgerschaft, Politik und Verwaltung. Nutzen Sie diese Gelegenheit! Lassen Sie uns die nächste Stadtentwicklungsepoche Eberstadts gemeinsam gestalten. Dies hier sind meine Impulse, ich freue mich auf Ihre!
Herzlichst, Ihr Jochen Partsch
Mehr Aufenthaltsqualität für den Ortskern
Eberstadt erfreut sich bei jungen Familien wachsender Beliebtheit. Gerade die Mischung aus urbanem und ländlichem Flair sowie die naturnahe Lage machen die Attraktivität aus. Dadurch wird der Ortskern zunehmend stärker frequentiert – von Autos, Bussen, Straßenbahnen, Fahrrädern sowie Fußgängerinnen und Fußgängern. Auch das äußere Erscheinungsbild ist in die Jahre gekommen. Auf Initiative der GRÜNEN Fraktion wurde beschlossen, die Mitte gestalterisch aufzuwerten und die Verkehrsfläche neu zu ordnen.
Bis ein nachhaltiges Konzept gefunden und umgesetzt ist, sollen kurzfristige Maßnahmen die Aufenthaltsqualität verbessern. Aktionen wie das Straßenfest der Eberstädter GRÜNEN haben gezeigt, dass schon mit einfachen Mitteln große Wirkung erreicht werden kann.
Einkaufsmöglichkeiten vor Ort sind wichtig
Leitgedanke der Darmstädter Stadtentwicklung ist die Idee von einer „Stadt der kurzen Wege“, das heißt, Wohnen, Arbeiten, Nahversorgung, Dienstleistungen, Freizeit- und Bildungsmöglichkeiten sollten möglichst nah beieinanderliegen, um unnötigen Verkehr und damit Klima- und Umweltbelastung zu vermeiden.
In Eberstadt gibt es Schulen, Kindergärten, Jugendhäuser, eine Stadtteilbibliothek, ein Schwimmbad, Cafe´s und Restaurants, einen Zirkus, Banken, Ärzte und Fachgeschäfte, was fehlt, ist ein großer Vollversorger. Ich habe mich deshalb intensiv um die Ansiedlung von Edeka auf dem ehemaligen Radio-Wilms-Gelände bemüht. Bei der Umsetzung werden viele Anregungen aus der Bürgerschaft, wie beispielsweise der Erhalt von Parkplätzen und ein Zugang zum Markt von der Heidelberger Landstraße aus, berücksichtigt.
Schule soll Spaß machen
Auch die Schulsanierung wurde in Angriff genommen. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man als Kind nicht immer gern zur Schule geht. Umso wichtiger ist es, dass das Umfeld stimmt. Deshalb wird die Ludwig-Schwamb-Schule grunderneuert und zeitgemäß ausgestattet. Es ist gelungen, das Jugendhaus Zigarrnkist am Standort Gutenbergschule zu sichern und die Schulsozialarbeit an den weiterführenden Schulen auszubauen.
Ehemaliges Klinikgelände:
Chance für 150 Wohnungen in einem neuen Quartier
Der Umzug des Eberstädter Klinikums an den Hauptsitz in der Stadtmitte bietet die Gelegenheit, ein völlig neues Quartier mit rund 150 Wohneinheiten zu entwickeln, von dem auch die umliegenden Wohngebiete profitieren. Mir liegt am Herzen, dass bei der Planung auf qualitätsvolle Architektur und soziale Durchmischung geachtet wird. Wie überall in Darmstadt brauchen wir auch hier einen Mix aus bezahlbarem Wohnraum, Sozialem Wohnungsbau sowie Miet- und Eigentumswohnungen für Besserverdienende. Kitas und bürgerschaftliche Treffpunkte müssen ebenfalls geschaffen werden. Was sind Ihre Ideen für ein neues Wohnquartier?
Durch den Kreisel mitten hinein nach Eberstadt
Lange haben in Eberstadt und im Stadtparlament die Diskussionen um die Kreuzung Heidelberger Landstraße/Reuterallee gekreist, seit 2015 kreisen dort endlich die Autos!
Es ist deutlich sichtbar: Die Entscheidung, einen Kreisel zu bauen, war richtig. Kein Warten mehr an der roten Ampel und im Gegenzug eine spürbare Verlangsamung des einfließenden Verkehrs, was der Aufenthaltsqualität im Ortskern merklich gut tut.
Weitere positive Effekte: Das Entree ist aufgewertet, Ressourcen werden gespart, die Umwelt geschont. Zudem gab der Kreiselbau den Startschuss für die nun regelmäßig statt findenden Stadtteilforen.
Nahmobilität stärken!
Die Sanierung des Eberstädter Bahnhofs hat begonnen.
In der dichter werdenden Stadt spielt Nahmobilität eine zentrale Rolle. Umso mehr freut es mich, dass vor allem junge Menschen und Familien nicht mehr bei jeder Gelegenheit auf das eigene Auto zurückgreifen, sondern je nach spezifischer Situation unterschiedliche Verkehrsmittel nutzen oder für einen Weg verschiedene zu einer Mobilitätskette kombinieren.
Deshalb muss in Gleise, Haltestellen, Bustechnik und Fahrradwege investiert werden. Auch der Eberstädter Bahnhof ist sanierungsbedürftig. Nach langen Verhandlungen mit der Deutschen Bahn und dem Land Hessen konnten der Magistrat und ich erwirken, dass im Dezember der erste Spatenstich für den barrierefreien Umbau erfolgte. Zu den Maßnahmen gehören der Neubau der beiden Bahnsteige, zwei Aufzugsanlagen auf der westlichen Seite und der Neubau einer verlängerten Unterführung. Darüber hinaus sind neue Sitzbänke, Beleuchtungsanlagen und Bahnsteigüberdachungen geplant.
Zur Ermöglichung der besagten Mobilitätsketten werden außerdem Parkplätze und Fahrradabstellplätze für Pendlerinnen und Pendler im Umfeld des Bahnhofs geschaffen.